Nehme ich eine Regenjacke mit oder nicht? Es sieht recht grau aus und es ist kalt. Ich ziehe die Jacke vorsichtshalber mal an.
Eine gute Idee, wie sich später herausstellen soll. Trotz drei Lagen darunter werden alle Schichten durchgehend nass und das Handy in meiner Hosentasche ist irgendwann auch nicht mehr bedienbar. Zum Glück reichen einige Tastendrücke und der Sprachassistent aus, um mich durchzuschlagen.
Ich bin in der Eifel: Wo starte ich? Genau: oben! Ein kleiner Ort namens Huppenbroich. Also arbeite ich mich von oben herunter bis in die Nähe des Rursees. Dabei laufe ich durch herbstlich bunte Wälder und dunkle Tannenschonungen. Am unteren Rand meiner Tour gelange ich an die Rur bei Seifenauel. Ein gemütlicher, sehr kleiner Ort, in dem es mal 50 Meter rauf und wieder heruntergeht. 50 Meter klingt nicht viel, können aber recht steil sein. Und anstrengend.
Jetzt bin ich einmal auf 300 Meter NN und nun muss ich auf ca. 550 Meter wieder hinauf. Auf geht’s. Entlang der Rur wird es mit starkem Regen noch einmal richtig ungemütlich. Solange man läuft und warm bleibt, spielt das keine große Rolle. Wehe aber, man bleibt einmal stehen oder geht einfach nur. Dann merkt man, wie die Klamotten von Innen und Außen am Körper und aneinander kleben.
Nach einer Brückenüberquerung werfe ich einen Blick auf die Karte und stelle fest, dass der Weg eigentlich immer parallel zur Rur verläuft. Dann nehme ich doch lieber auch den Trampelpfad, der direkt hinter der Brücke an der Rur entlang führt. Der ist eigentlich auch sehr OK, verlangt aber hier und da ein wenig Kletterei am Ufer. Schließlich aber spitzt sich der Weg zu, mit einem steilen Hang vor und neben mir.
Da ist so eine Stelle: Sie sieht so aus, als könnte ich dort diagonal den Hang hinauf. Ich beginne den Aufstieg, bis ich schließlich in etwa zehn Metern Höhe auf dem Hang liege. Ich halte mich mit den Händen an ein paar Grasbüscheln fest, meine Füße stehen mit Zehenspitzen auf einer matschigen Reliefkante. So muss ich irgendwie zur Seite kommen und dann wieder noch oben. Ich trete mit dem Fuß kleine Mulden in die Erde, auf denen ich eben Halt finde. Das ist wirklich waghalsig, aber nach unten kann ich leider auch nicht mehr. Erschwerend gesellen sich mit steigender Höhe noch Brombeersträucher dazu. Ich brauche ca. 15 Minuten, um die vielleicht 15 Meter Höhe zu erreichen und bin danach wieder auf einem Weg.
Der Rest vom Weg wird hoffentlich einfacher verlaufen…
Neueste Kommentare