Heute starte ich in einem Ort namens Eijsden – wie ich feststelle, gar nicht weit weg von Sint Geertuid. Und das wiederum ist nicht weit hinter Masstricht und vor der wallonischen Region in Belgien. Bevor ich zur nahgelegen Maas gelange, laufe ich irgendwie hinter das Kasteel Eijsden, wo ich riesige Wiesen mit Brennnesseln durchqueren darf. Aber die sind ja bekanntlich sehr gut für die Durchblutung.
Na gut, dann wären dann noch die Schwärme von Mücken direkt am Wasser. Ich laufe mit gesenktem Kopf, damit wenigstens nicht alle auf einmal in mein Gesicht fliegen. Vor mir läuft ein kleines Kaninchen weg und bleibt am im hohen Gras stehen. Es läuft nicht weg, obwohl ich wirklich sehr nah heran gehen kann und ich sehe auch nicht dieses typische “Pumpen”. Sehr mutig. Dann verschwindet es aber auch in einem Erdverschlag direkt dahinter. Schließlich bin ich auf einem Acker. Weit und breit nur Feld. Ich arbeite mich über den weichen, sandigen Boden und stehe endlich vor der ersten Brücke. Gesperrt! Auch für Fußgänger! Das kann doch nur ein Witz sein. Da nichts weiter als eine Bake und ein Umleitungsschild auf der Straße stehen, laufe ich daran großzügig vorbei. Auf der Brücke sind weder Gerüste noch Baufahrzeuge – alles normal.
Auf der andere Seite finde ich mich neben großen Industrieanlagen wieder. Der Straßenname “Rue de Cimentiers” spricht auch für sich. Ich laufe auf dieser Seite bis zur nächsten Brücke auf meinem Plan. Auch hier quere ich wieder zwei Flüsse und würde gerne die vor mir liegende Anhöhe hinauf laufen. Wäre da nicht: eine Autobahn und eine Bahntrasse im Weg. Selbstverständlich gibt es auch keine Über- oder Unterführung oder eine andere Überquerung. Ich muss mich für eine Richtung entscheiden und parallel zur Straße laufen. Ich sehe auf dem Berg eine Kirche und laufe in diese Richtung.
Am folgenden Ortseingang gibt es freundlicherweise auch einen Überweg auf die andere Seite. Von dort finde ich auch schnell einen Weg in den Berg und nach oben. Der Ort oben heißt Richelle und liegt 120 Meter höher, direkt an einer steilen Felskante. Bei manchen Grundstücken endet der Garten an einem steilen Hang. Das Laufen in der Höhe bietet immer wieder tolle Ausblicke auf die Maas und die Landschaft.
Nun erreiche ich die sehr schöne Stadt Visé. Das ist mal ein Kontrast zur Industrie an der Maas: schöne Häuser, Cafés und Einkaufspassagen. Ich verlasse den Ort auf einer Landstraße, die kein betrüblicheres Bild abgeben könnte. Alte Industrieanlagen, teilweise verfallen, die nicht so schönen Rückseiten der Betriebe, die von der Maas bis in den Landstrich hier hinein reichen – und das Ganze kilometerweit und schnurgerade.
Geschafft: heute mal knapp 26km und mir tun die Beine weh,
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