Morgen ist ein großer Tag: wir eröffnen mit meiner Firma MINKENBERG das “Virtuelle Museum”. Dabei geht es primär um die “Verlorene Heimat”, das sind die abgebaggerten Dörfer im Rahmen des Braunkohletagebaus Garzweiler II.
Damit ich für meine Präsentation gut vorbereitet bin, führt mich meine Laufstrecke genau an das Rand dieses Gebietes und in den Ort Keyenberg: einer der letzten Orte, die im Rahmen des Tagesbaus noch weichen müssen. Dem Ort selber sieht man das drohende Aus noch nicht an, es gibt Geschäfte, Höfe, Kirche, Friedhof. Einige alleinstehende Häuser sehen bereits verlassen aus, aber solche Szenen gibt es im Prinzip in jedem Örtchen.
Das erste Ziel unseres Projektes ist es, den jetzt noch existierenden Ort mit allen Möglichkeiten zu dokumentieren und ihn damit für die Nachwelt zu erhalten. Es ist schon bekannt, dass unter diesen Vorzeichen der Ort langsam sterben wird. Geschäfte werden aufgeben, Vereine werden sich auflösen, die ersten Leute werden fortziehen.
Eigens für diese Baumaßnahmen wurde die Autobahn A61 umgelegt, weil die bisherige Baugrube auf der anderen Seite der Autobahn lag. Die Überreste der alten Trasse wirken wie nach einen Bombenangriff. Metall von Schildern liegt auf der Straße, die Beschilderungen liegen wie verwelkte Blätter auf dem abhobelten Asphalt.
Ich verlasse nun den Kreis Heinsberg und betrete den Kreis Mönchengladbach. Dort komme ich nach Wickrath und will gerne noch das Schloß Wickrath mitnehmen. Der Weg dorthin führt mich durch den Finkenberger Bruch und dann in die Stadt. Ich entdecke das Schloß nicht direkt, offenbar komme ich von der falschen Seite. Ich bin aber im Schloßgarten, da kann ein Schloß auch nicht weit sein. Ich sehe mich um, schieße ein paar Fotos und verlasse den Ort in einem großen Bogen wieder.
Auf dem Weg zurück passiere ich noch den Segelflugplatz Wanlo.
Ich komme zurück in den kleinen Ort, auch hier erwartet mich am Ortseingang ein “Ja zur Heimat. Stop Rheinbraun!”.
Auf geht’s nach Hause, ich habe noch Viel vorzubereiten.
Neueste Kommentare